Spannendes Halbfinale im Landespokal

Am 13.04.2023 gab es ein an Spannung kaum zu übertreffendes Landespokalhalbfinale, bei dem die B-Juniorinnen von Germania Wernigerode auf die Mädels des Magdeburger FFC antraten. Nachdem die Wernigeröderinnen noch 14 Tage zuvor ein deutliche 6:0-Schlappe hinnehmen mussten, traten sie dieses Mal selbstbewusst an, mit der festen Absicht, das Team von Trainer Christian Brachvogel zu ärgern. Der Magdeburger Verein, der seit der Rückrunde sich mit Bundesligaspielerinnen verstärkt hat, will in dieser Saison viel erreichen. Wenigstens der Landespokal sollte noch geholt werden.

Die Germaninen mit Heimspielrecht begannen respektlos sofort die Magdeburger Abwehr unter Druck zu setzen und gingen völlig verdient bereits nach vier Minuten in Führung. Durch das beherzte Stören im Spielaufbau wurden mehrere Fehlabspiele in der Magdeburger Abwehr erzwungen, so dass dort die Ordnung verloren ging und die Gastgeberinnen zum Torerfolg kamen.

Die Magdeburgerinnen brauchten einige Zeit sich zu sortieren und ohne deren Kapitänin (Bundesligaspielerin des MFCC) wäre der Rückstand vielleicht noch weiter angewachsen. Mit dem Ausgleichstreffen in der 17. Minute war zunächst das Gleichgewicht wieder hergestellt. Deutliche Feldvorteile gab es zu diesem Zeitpunkt und auch bis zur Halbzeit für keine der Mannschaften.

Die Germaniamädchen begannen die zweite Halbzeit wie die erste. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff ging Germania Wernigerode erneut in Führung. Diesen Vorsprung hielten die dann bis in die 64. Minute. Magdeburg gelang erneut der Ausgleich. In der folgenden Spielphase gerieten beide Torfrauen immer mehr in den Mittelpunkt. Mit mehreren Paraden konnten sie Rückstände für ihre Teams verhindern. Gerade als der Druck durch die Elbestädterinnen zunahm, gingen die Harzerinnen mit einem sehenswerten Treffer aus mehr als 20 Metern erneut in Führung. Nachdem kurz darauf der MFCC erneut ausglich, erhöhten die Gastgeberinnen ihrerseits den Druck und erreichten ein leichtes Übergewicht. Der Ball wollte aber einfach nicht ins Tor und oft war dann auch wieder bei der Magdeburger Spielführerin verloren.

Da es nach der offiziellen Spielzeit beim 3:3 blieb, ging es in die Verlängerung. Die Wernigeröderinnen versuchten alles und waren auch die aktivere Mannschaft. Die Gäste hatten eigentlich nur noch eine richtige Chance. Aber es blieb weiterhin torlos, so dass nun auch noch das Strafstoßschießen benötigt wurde. Dieses begann zunächst mit zwei starken Paraden der Wernigeröder Torfrau. Den ersten Ball, den sie zunächst hielt, rutschte ihr auf Grund der Nässe dann doch noch durch, den zweiten parierte sie. Nach drei Schützen stand es 2:1 für die Gastgeberinnen. Doch das Glück verließ diese dann, Während die letzten beiden Strafstöße nicht mehr verwandelt werden konnten, trafen die Magdeburgerinnen und gewannen so 6:5 n. E.

Es war eine sehr starke Leistung, die die Mädels gezeigt haben. Trotz der maximal möglichen Verstärkung des Magdeburger Teams mit Bundesligaspielerinnen, hätten sie dieses fast aus dem Wettbewerb geworfen. Die Mädels haben ein geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt, enorm engagiert gespielt und sind dabei bis an ihre Leistungsgrenzen gegangen. Es war mit Abstand die beste Leistung, die das Team in dieser Saison gezeigt hat.
Inwieweit es auch weiterhin die in diesem Jahr praktizierte Vernetzung von Breiten- und Leistungssport geben wird, muss der Fußballlandesverband entscheiden. Dem Anliegen, im Breitensporn mehr Mädchen-fußballvereine in den Spielbetrieb zu bekommen, ist die jetzt praktizierte Vernetzung nicht förderlich. Mit dem Rückzug vom TSV Lützen, welcher gerade beim Aufbau eines Mädchenbereiches war, sollte diese Diskussion neu aufgenommen werden.

Aufstellung: Merker (Tor) Beutel, Döge, Dietrich, Eigert, Häni, Klamroth, Gütlein, Morina, Nowak, Pehns,
Reinhardt und Spitzer